Das größte Stück heißt Asien, das mittlere Afrika, das
kleinste Europa. Jedes Festland der neuen Welt ist auch
ein Erdteil; das größere heißt Amerika, das kleinere
Australien. — Die äußeren Vorsprünge oder Halbinseln
eines Erdteils heißen seine Glieder.
1. Wenn man sich dicht an der Westküste Afrikas vorbei einen
Mittagskreis um die Erde gezogen denkt: welche Erdteile liegen
dann auf der östlichen Halbkugel und welche auf der westlichen?
2. Vergleicht und nennt die 5 Erdteile a) nach ihrer Lage zum
Äquator; b) nach ihrer Lage zu einander; c) nach ihrer Größe!
3. Wodurch hängt Afrika mit Asien zusammen?
4. Wie kann man das Innere der Erdteile ohne die Glieder
nennen?
5. Welche Erdteile sind am meisten, welche am wenigsten gegliedert?
6. In welchem Erdteile wohnen wir?
§. 5. Meere.
Wie das Land auf der Erde, so besteht auch das Meer
aus fünf großen Stücken, welche mit einander zusammenhangen.
Es sind: 1) das große oder stille Meer, 2) das atlan-
tische M., 3) das indische M., 4) das südliche Eismeer,
5) das nördliche Eismeer. Manche dieser Meere hangen
durch schmale Wasserstreifen oder Meerengen mit einander
zusammen. Wie die Erdteile, so haben auch die Meere ihre
Vorsprünge oder Glieder, welche Meerbusen heißen.
1. Nennt die fünf Meere nach ihrer Größe!
2. Wie nennt man die Meerengen auch sonst noch?
3. Welche Meere hangen durch Meerengen mit einander zusammen,
und durch welche?
4. Wodurch werden Meerengen, Halbinseln und Meerbusen be-
grenzt?
5. Nennt die Lage der Meere a) zum Äquator, b) zu einander!
6. Von welchen Meeren werden die einzelnen Erdteile, und von
welchen Erdteilen die einzelnen Meere begrenzt? — je nach
den Weltgegenden!
7. Was könnt ihr a) von dem Namen, b) von der Gliederung,
c) von der Jnselmenge der einzelnen Meere sagen?
8. Welchen Geschmack und welche Farbe im allgemeinen hat das
Meerwasser?
9. Welche merkwürdigen Tiere und Pflanzen kennt ihr im Meere?
§. 6. Witterung.
Die Menschen, Tiere und Pflanzen bedürfen zum Leben
der Luft, und diese umhüllt die ganze Erde. Wenn sich die
Luft bewegt, so sagt man, es sei Wind, und wenn dieser
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Europa Amerika Afrika
— 14 —
Tiere und Pflanzen wie in Spanien; besonders im Norden aber
steht man große Maisfelder und im Süden große Felder
voll Baumwollen st auden.
4. Ferner gehen von den Alpen aus niedrigere Kettengebirge
in die t ü r k i s ch e Halbinsel hinein, wo sie sich nach verschiedenen
Seiten hin verbreiten. Das bedeutendste zieht von W. nach O.
quer durch die Halbinsel hin bis ans schwarze Meer. Ein
Teil desselben ist der Balkan, dessen Höhe geringer ist
als die der Alpen und Pyrenäen, und dessen Gipfel nicht
dauernd in Schnee gehüllt sind. Die türkische Hauptstadt
Konftantinopel liegt in der Nähe des schwarzen Meeres.
Die Türkei hat im allgemeinen dieselben Tier- und Pflanzen-
arten wie Italien, und die Türken treiben ebenfalls vorzüglich
Ackerbau und Viehzucht.
^5. An der Nordspitze der Ostsee hängt die schwedische
Halbinsel mit dem russischen Tieflande zusammen. Sie bildet
eine große Hochebene, zu der man von der Ostküste aus
allmählich hinaufsteigt, wogegen sie im Westen sehr steil zum
Meere abfällt. Das ist die Hochebene der Kjölen; sie wird
von den Schweden bewohnt, deren Hauptstadt Stockholm
am Mälarsee liegt. Schweden hat lange und kalte Winter,
wenig Ackerland aber viel Waldung, und das Hochland ist
sehr reich an Eisen und andern Metallen, mit denen die Be-
wohner Handel treiben. Im nördlichen Teile des Landes werden
auch Renntiere gezogen.
6. Die dänische Halbinsel ist lauter Tiefland und hängt
mit der deutschen Tiefebene zusammen. Auf der Insel Seeland
am Sund liegt Kopenhagen, die Hauptstadt von Dänemark.
1. Wie liegen die oben genannten Länder von Deutschland aus?
2. Vergleichet Mitteleuropa (Deutschland, England und Frankreich)
mit Nord- und Südeuropa a) nach der Bodenbeschaffenheit,
b) nach der Witterung!
3. Welches ist die Hauptbeschäftigung und welches die Hauptfarbe
der europäischen Völker?
§. 16. Asten.
A. Äußeres.
Wandern wir von Berlin aus gerade nach Osten, so
kommen wir nach Rußland und später nach dem großen Asien
hinein. Dieser Erdteil liegt in drei Zonen; der Nordrand
liegt in der nördlichen kalten, die Mitte oder der größte Teil
in der nördlichen gemäßigten und der Südrand in der heißen
Zone.
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Balkan Italien Ostsee Schweden Stockholm Mälarsee Seeland Kopenhagen Deutschland England Frankreich Südeuropa Berlin Asien
— 11 —
§. 13. Fortsetzung.
Das Tiefland.
Berlin liegt in dem westlichen und kleinsten Teile des
großen Tieflandes. Durch dieses Stück fließen zwei große
Flüsse, die vom Rande des Hochlandes herkommen und nach
Nw. ins Meer strömen. Sie heißen die Elbe und die
Oder; erstere fließt in die Nordsee und letztere in die Ostsee.
Die Menschen, welche um die Flüsse herum wohnen, haben un-
gefähr dieselben Sitten und Gebräuche sowie dieselbe Mutter-
spräche, nämlich die deutsche; darum wird diese Gegend
Deutschland genannt und die Menschen dieses Landes heißen
Deutsche. Berlin ist die Hauptstadt von Deutschland.
Östlich von Deutschland liegt der größere Teil des Tief-
landes. Mitten durch denselben hin fließt die Wolga, die im
Innern des Tieflandes entspringt, dann südöstlich bis nach der
Grenze Asiens strömt und sich dort in den großen kaspischen
See ergießt. Auch an der Wolga wohnt ein großes Volk,
die Russen; sie haben eine eigene, von der deutschen sehr
verschiedene Sprache, und ihr Land reicht östlich bis nach Asien
hinein. Die Hauptstadt von Rußland ist Petersburg an
der Newa.
In Rußland giebt es lange und kalte Winter, und da
dort viel Schnee fällt, so fährt man viel in Schlitten, die von
flinken Pferden gezogen werden. In den großen nordrufsichen
Wäldern leben zahlreiche Pelztiere und auf den Feldern
des mittleren und südlichen Landes sieht man im Sommer
unsere Getreidearten. Am schwarzen Meere herum ist's schon
viel wärmer, und dort findet man schöne Obst- und Wein-
gärten. Die Russen treiben vorzüglich Ackerbau, Viehzucht und
Handel.
1. Was versteht man unter a) Quelle, Ufer, Bett und Mündung,
d) Ober-, Mittel- und Unterlauf eines Flusses?
2. Wie unterscheidet man wohl Bach, Fluß und Strom von einander?
3. Welche Städte kennt ihr an der Elbe und Oder?
4. Was wißt ihr von der Beschäftigung der Menschen und von
den Tieren und Pflanzen in Deutschland zu erzählen?
5. Quelle und Mündung der Newa!
§♦ 13. Fortsetzung.
Das Hochland.
Quer durch das große Hochland hin fließt ungefähr in
südöstlicher Hauptrichtung der Donau ström zum schwarzen
Meere. Das Hochland auf der Nordseite des Stromes wie
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Nordsee Ostsee Deutschland Berlin Deutschland Deutschland Asiens Asien Petersburg Deutschland Donau
— 18 —
§. 20. Afrika.
A. Äußeres.
Die Landenge von Suez führt von Asien nach Afrika, das
in drei Zonen liegt: der Nordrand in der nördlichen gemäßigten,
das Innere in der heißen und die Südspitze in der südlichen
gemäßigten Zone. Den Kern Afrikas bildet eine Figur, die
aus einem nördlichen Viereck und einem südlichen Dreieck zu-
sammengesetzt ist. Der Erdteil ist wenig gegliedert; wir merken
an der Westküste nur den Meerbusen von Guinea. Östlich
von Südafrika, im indischen Meere, liegt die große Insel Ma-
dagaskar.
1. Vergleichet die Lage Afrikas mit der von Asien und Europa!
2. Wo liegen die Winkelpunkte der Figur?
3. Wie heißt die südwestliche Spitze Südafrikas, und weshalb?
§. 21. Fortsetzung.
B. Inneres.
Kommt man von Arabien über die Landenge von Suez
nach Afrika, so tritt man nicht weit von der Grenze in eine
große, meist wüste Hochebene ein, die sich viele hundert
Meilen nach W. ausdehnt, durch ganz Nordafrika hin, von der
Nähe des roten Meeres bis zum atlantischen Meere. Das ist
die Wüste Sahara; sie ist das heißeste Land der Erde und
gleicht einem großen, weiten Meere. Man sieht dort ungeheure
Strecken weit weder Menschen noch Tiere oder Pflanzen —
nur Himmel und Sandfläche. Alles ist still und tot. Keinen
dauernden Fluß giebt's in dem unendlichen Räume, und nur
an den wenigen Quellen grünen Pflanzen und bilden die so-
genannten Oasen, welche zum Teil von Menschen bewohnt
sind. Reisende in der Wüste haben von den heißen Wüsten-
winden wie durch Wassermangel viel zu leiden.
Auf der Südseite grenzt die Sahara an ein weit höheres
Hochland, welches fast den ganzen Erdteil bis zur Südspitze aus-
füllt und aus Hochebenen und Ketten besteht. Wir nennen es
das Hochland von Mittel- und Südafrika. Auch auf
der Nordseite wird die Wüste durch ein langes Gebirgsland
begrenzt, das sich zwischen ihr und dem Mittelmeere von O.
nach W. dahinzieht. Es besteht ebenfalls aus Hochebenen und
Ketten, unter welchen letzteren die des Atlasgebirges die
höchsten sind. Auf diesem Berglande wohnen die Berbern,
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Suez Asien Afrika Guinea Südafrika Afrikas Asien Europa Suez Afrika Nordafrika
— 50 —
20. Afrika.
A. Äußeres.
Sämtliche afrikanische Inseln außer Madagaskar sind klein.
In der Nähe der Westküste von Nordafrika liegt die Gruppe
der canarischen Inseln, nach der Insel Canaria benannt.
Unter ihnen befindet sich Ferro, bei der östlich der Null-
meridian vorbei geht. — Madagaskar ist vom Festlande
durch die Meerenge von Mozambique getrennt. — Das
mittelländische Meer bildet an der Nordküste Afrikas die Meer-
busen von Sidra und von Ca des.
1. Um welche Zeit und auf welche Weise wurde das Kap der
guten Hoffnung aufgefunden?
2. Gebet Gründe an, weshalb das Innere des Erdteils so schwer
zu erforschen ist!
1. Das große Hochland von Mittelafrika geht
nördlich in zwei hervortretende Gebirgsländer über.
a) Das östliche derselben ist ein Stufenland; es zieht
sich zu beiden Seiten des Nil entlang und reicht bis nahe an
feine Mündung. 1) Die Oberstufe wird gebildet durch das
Hochgebirgsland von Abeffinien oder Habesch, in
welchem der östliche Hauptquellstrom des Nil, der blaue Nil,
entspringt. 2) Die Mittelstufe bildet das Bergland Nubien,
wo sich bei Khartum der blaue mit dem weißen Nil ver-
einigt. 3) Die Unterstufe ist das Bergland Ägypten, mit
dem tiefliegenden Nilmündungslande oder Delta.
Die zum Teil schneebedeckten Gebirge von Habesch schließen
fruchtbare und grasreiche Thäler und Hochebenen ein, weshalb
die dunkelfarbigen Bewohner Ackerbau und Viehzucht treiben.
Kaffeebaum und Baumwolle wachsen hier wild. Hauptstadt
Gondar.
Durch Nubien und Ägypten zieht sich das schöne
Nilthal entlang, das den einzigen fruchtbaren Teil des
letzteren bildet und zu beiden Seiten von Bergreihen ein-
geschlossen ist. Regen fällt im innern Ägypten äußerst selten;
aber der Nil überschwemmt das Thal einen Teil des Jahres,
und sein zurückgelassener Schlamm bringt bei der glühenden
Hitze eine ähnliche Fruchtbarkeit hervor wie die indischen C"
§. 31. Fortsetzung.
B. Inneres.
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
— 34 —
wie Renntiere und Hunde fast die einzigen Tiere. Nur im
Eismeere leben viel Walrosse und Fische, die den Küstenbe-
wohnern zum Unterhalt dienen. Die traurige Winternacht kann
mehrere Monate dauern; aber der immer heitere Himmel und
der Sternenglanz, der Schimmer des Schnees und die pracht-
vollen Nordlichter vermindern die lange Finsternis. Mehr nach
Süden hin bedecken ungeheure Wälder aus Nadelholz das
Land, die reich an Pelztieren sind. Die meisten Nordrussen
sind Nomaden oder Jäger.
Mittelrußland reicht von den Dwinaquellen bis zur
letzten Biegung der Wolga und enthält große prachtvolle Laub-
Waldungen, unter denen sich die Lindenwälder besonders
auszeichnen, und viel Ackerlan.d. Dort finden sich unsre
Haustiere und Getreidearten vor, aber Obst gedeiht noch wenig.
Die meisten Mittelrussen sind Ackerbauer.
Südrußland, das Küstenland am schwarzen Meere
entlang, ist größtenteils Steppe, und seine Bewohner sind
wieder zumeist Nomaden, die auch Kamele als Haustiere halten.
Aber am äußersten Meeresrande giebt es große Weinberge
und Obstpflanzungen, und die warme Witterung läßt dort
schon Orangen, Oliven und Feigen reifen. Am schwarzen
Meere liegen bedeutende Handelsstädte, von denen Odessa
die wichtigste ist.
Rußland ist ein Kaisertum. Das Reich ist in Provinzen
geteilt; die westlichste ist Polen, dessen Hauptstadt Warschau
an der Weichsel liegt. Personen und Waren werden in Rußland
während des Sommers großenteils zu Wasser, im Winter aber
zu Schlitten befördert.
B. Das deutsche Tiefland durchfließen folgende große
Flüsse: a) Der Unterlauf der Weichsel, welche auf den
Karpaten entspringt und unweit Danzig in die Ostsee mündet;
nordöstlich von Danzig liegt die Stadt Königsberg am
Pregel. b) Die Oder entspringt auf dem Gebirgsrande und
fließt nach Nw. in die Ostsee. An ihrem Oberlaufe liegt die
Stadt Breslau, am Mittellaufe Frankfurt und am Unter-
laufe die Seehandelsstadt Stettin. Die seeartige Erweiterung
der Oder unmittelbar vor der Mündung heißt das große oder
stettiner Haff; an der Nordseite desselben liegen die Inseln
Usedom und Wollin und nordwestlich von diesen die Insel
Rügen in der Ostsee, c) Die Elbe entspringt auf dem Ge-
birgsrande im Riesengebirge und fließt nordwestlich in die Nord-
fee. An ihrem Mittellaufe liegt Magdeburg und am Unter-
laufe die freie Stadt Hamburg. 6) Die Weser und e) der
Rhein berühren nur mit ihrem Unterlaufe das Tiefland;
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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— 42 —
gebirge fort, das cantabrisches Gebirge heißt und sich an
der ganzen Nordküste der Halbinsel entlang zieht; südwestlich
gehen sie stufenartig zum Thale des Flusses Ebro hinab, der
auf dem Nordküstengebirge entspringt und südöstlich über Sara-
gossa ins Mittelmeer fließt. Aus diesem Thale steigt man
südwestlich stufenweise zum großen Tafellande von Spanien
hinauf, das sich unter dem Namen Kastilien durch das Innere
der Halbinsel ausbreitet. Durch diese Hochebene fließt der
Tajo, der auf dem Ostrande derselben entspringt, nach Sw.
strömt und bei der Stadt Lissabon ins atlantische Meer
mündet. Im Gebiet seines Oberlaufs liegt die spanische Haupt-
stadt Madrid am Manzanares. Südlich steigt man von dem
Hochlande zum schönen fruchtbaren Thale des Guadalquivir
hinab, der südwestlich über Sevilla ins Meer fließt. Aus
diesem Thale steigt man endlich in das südliche Küstengebirge
hinauf, in das Schneegebirge von Granada, welches
als Fels oder Vorgebirge von Gibraltar im Meere
endigt. — Das Tafelland von Kastilien ist arm an Regen und
Pflanzen; auf seinen dürren Heidestrecken weiden große Herden
Merinoschafe. Tiefblauer Himmel, heiße Sommer und kalte
Winter zeichnen jene Gegenden aus. Aber die Küstenländer
und Flußthäler sind ungemein fruchtbar, besonders das Thal
des Guadalquivir. Da wachsen unsre Getreidearten, Reis,
Baumwolle, Zuckerrohr, Oliven, Palmen und Wein;
schöne Kastanienhaine wechseln mit Orangen gärten ab, und
viele unsrer Treibhauspflanzen blühen dort schon in freier
Natur. — Das westliche Küstenland ist regenreich und heißt
Portugal; seine Hauptstadt Lissabon hat eine herrliche Lage.
Die Portugiesen treiben, wie die Spanier, außer der Land-
Wirtschaft viel Schiffahrt und Handel; aber diese Nahrungs-
quelle war bei beiden Völkern einst viel bedeutender. Beide
sind nach Abstammung und Sprache mit einander verwandt;
ihre Länder sind Königreiche.
4. Die italische Halbinsel wird von der Kette der
Apenninen mit ihren Verzweigungen durchzogen, die von
den Westalpen ausgehen und dann, nördlich bei Genua vorbei,
sich anfangs östlich, später südöstlich bis an die Meerenge von
Messina erstrecken. Auf der Insel Sicilien breitet sich ein
wellenförmiges Tafelland aus, auf dessen Ostseite sich der
Feuerberg Ätna aus tiefem Küstensaume erhebt. Aus der
Westseite der Apenninen ziehen sich kleine Tiefländer am Meere
entlang, z. B. die Ebene von Rom am Unterlauf des
Tiber, und die Ebene von Neapel, aus welcher sich süd-
östlich von der Stadt der Feuerberg Vesuv erhebt. Das
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Lissabon Madrid Manzanares Sevilla Granada Kastilien Portugal Lissabon Genua Messina Sicilien Rom Neapel
— 16 —
§♦ 18. Fortsetzung.
Auf der Südseite Sibiriens geht quer durch die Mitte von
Asien ein großes Hochland von W. nach O. Es fängt an
der Westküste von Kleinasien an und geht bis an die Ostküste
des Erdteils, ans stille Meer. In Kleinasien ist es nur schmal,
aber am stillen Meere sehr breit. In der Mitte des Hochlandes
kommt einmal der Nordrand dem Südrande ganz nahe, und
dadurch wird das ganze Hochland wieder in zwei kleinere ge-
teilt, in eine östliche und eine westliche Hochebene.
Die östliche Hochebene hat viel steinigen, sandigen
und pflanzenlosen Boden, ist großenteils eine Wüste. Diese
hat den Namen Gobi. Deshalb heißt das ganze östliche Hoch-
land auch wohl die Hochebene der Wüste Gobi. Sie ist
rings herum von hohen Rand-Kettengebirgen eingeschlossen.
Den Nordrand bildet das Altaigebirge, den Südrand das
Himalayagebirge. Auf der Ostseite sinkt das Hochland
stufenartig zum Tiefland und zum stillen Meere hinab. Hier
wohnen die Chinesen im Lande China. Ihre volkreiche
Hauptstadt heißt Peking und liegt in einem Tieflande, das
sich am stillen Meere entlang zieht. China ist ein sehr frucht-
bares Land und die Bewohner treiben daher viel Ackerbau.
Außer unfern Baumarten sieht man dort auch herrliche Orangen-
wälder und große Flächen sind mit Theepflanzungen
bedeckt.
Die westliche Hochebene ist im Innern des östlichen
Teils ebenfalls reich an Wüsten, aber an den Rändern herum
fruchtbar. Hier wohnen dieperfer; ihre Hauptstadt Teheran
liegt südlich vom kaspischen See. Außer den Wüsten hat
Persien große Grasfelder, die schöne Viehweiden bilden.
Da wandern denn die meisten Bewohner mit ihren Schafherden
und andern Haustieren umher, von einer Weide zur andern,
und haben keine festen Wohnsitze. Solche umherwandernden
Hirtenvölker nennt man auch Nomaden. Am Südrande des
Hochlandes giebt es außer unsern Baumarten auch Cyp reffen,
Palmen und Feigen in ganzen Wäldern.
1. Welche Form hat jede Hochebene, und ungefähr welche beide
zusammen?
2. Vergleichet die östliche mit der westlichen!
3. Was ist eine Oase, und was eine Karawane?
4. Was für eine Hautfarbe haben die Chinesen im allgemeinen?
5. Wodurch ist das Himalayagebirge merkwürdig?
6. Nennt Handelsgegenstände, die von China nach Europa gebracht
werden!
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Sibiriens Asien Kleinasien Kleinasien China Peking China Teheran China Europa
— 27 —
spiegel hinauf, so sagt man, es sei eine Bank, und wenn diese
aus Sand besteht, eine Sandbank.
Der Geschmack des Meerwassers ist b i tt e r- s a lz i g. Seine
Farbe erscheint nach den einzelnen Gegenden verschieden wie die
des Flußwassers, aber meistens ist sie blau oder grün. An
manchen Stellen ist das Wasser so durchsichtig, daß man
bis auf den tiefen Grund schauen kann. Oft sieht man in
dunkler Nacht das Meer prachtvoll leuchten, und das rührt zum
Teil von einer Menge kleiner Seetiere her.
Bei großen Seestürmen steigen die Wellen oder Wogen
des Meeres sehr hoch. Wenn kein Wind vorhanden ist, so
sieht man das Meer ruhig daliegen wie einen großen Spiegel.
Das ist die Zeit der Meeresstille. Die Wellenbewegung ist
also eine unregelmäßige Bewegung des Meeres. Aber es giebt
auch eine regelmäßige. Jeden Tag sieht man nämlich das
Wasser der größeren Meere an den Küsten abwechselnd zwei-
mal steigen und zweimal fallen, und jedes Steigen und Fallen
dauert ungefähr sechs Stunden. Das Steigen heißt Flut,
das Sinken Ebbe. So steht also das Meerwasser täglich
zweimal am höchsten und zweimal am niedrigsten, und dieser
Wechsel rührt von der Anziehungskraft des Mondes und der
Sonne her.
Das große Erdmeer zerfällt vorzüglich in fünf Hauptteile,
Meere, Oeeane, und die einzelnen Meere haben wieder ihre
Glieder oder Busen.
1. Das stille Meer ist das größte und inselreichste.
Es breitet sich durch drei Zonen aus und liegt zwischen
Asien, Australien und Amerika. An der amerikanischen
Küste ist es fast ungegliedert, an der asiatischen bildet es
einige Busen. In seinem südlichen Teile wird es auch
Südsee genannt.
2. Das atlantische Meer ist das am meisten ge-
gliederte. Es dehnt sich ebenfalls durch drei Zonen
aus und liegt zwischen Amerika, Afrika und Europa,
deren Küsten an diesem Meere ziemlich gleichlaufend sind.
An der europäischen Küste ist es am meisten gegliedert.
3. Das indische Meer breitet sich über zwei Zonen aus,
liegt zwischen Afrika, Asien und Australien und ist an
der asiatischen Küste stark gegliedert.
4. Das südliche Eismeer ist das frei li eg endste Meer,
denn es stößt an keinen der bekannten Erdteile. Es liegt
in Kreisform um den Südpol herum. In neuester Zeit
ist von den Engländern in diesem Meere ein gebirgiges
Land, Victorialand, entdeckt worden.
__________________-........_...... h.....
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Australien Amerika Amerika Afrika Europa Afrika Asien Australien
— 149 —
ihnen ausgebrochen und Mansfeld auf Plünderung ausgezogen war, unterlag der Durlacher bei Wimpfen und Christian bei Höchst. In weniger als einem Vierteljahr war die Pfalz in den Händen des Kaisers, der, während er die rheinischen Lande für sich zu behalten gedachte, den östlichen Theil mit der Kurwürde an Maximilian verlieh, so daß wie einst nach der Wittenberger Kapitulation die beiden sächsischen, jetzt die beiden Wittels-bachischen Linien tauschten. Die große an Handschriften reiche Universitätsbibliothek zu Heidelberg war von Tilly dem Papste geschenkt und nach Rom geschickt worden.
Mansfeld und Christian traten nun in holländische Dienste und halfen gegen die Spanier sümpfen, weil sie aber nicht einmal die befreundeten Gebiete verschonten, entließ man sie, und ihre Raubscharen brandschatzten den westfälischen Kreis zwischen Niederrhein und Weser. Gegen sie zog Tilly aus, schlug Christian bei Stadt Loo (August 1623) und unterdrückte, wo und wie er nur konnte, die in jener Gegend zahlreichen Protestanten. Die Gefahr lag nahe, daß auch der niedersächsische Kreis zu beiden Seiten der Unterelbe den Katholiken zur Beute würde.
§ 31. Die dänische Periode.
In diesem Kreise war der bedeutendste Fürst König Christian von Dänemark, ein Mann, der bisher sich eher als einen Feind Deutschlands bewiesen hatte. Und doch übertrug man ihm jetzt die Führung der protestantischen Sache, während Mansfeld und der Braunschweiger unter ihm befehligen sollten.
Für den Kaiser war es beschämend, daß er alle früheren Erfolge nur seinen Verbündeten, der Liga und Spanien, verdankte; er glaubte an Ansehen und Macht nur dann dauernd gewinnen zu können, wenn ihm ein eigenes Heer zu Gebote stünde. Dieses schuf ihm der katholische Renegat Albrecht Wallenftein, der durch Heirat und böhmische Güterkäufe in den Besitz eines bedeutenden Vermögens gelangt war. Wie Mansfeld und seine Genossen dachte auch er den Krieg durch den Krieg zu nähren, d. h. seine Truppen durch Plünderung zu erhalten, und ließ in Schwaben und Franken die Werbetrommeln rühren. Von allen Seiten strömten Beutelustige ohne Unterschied des Bekenntnisses zu seinen Fahnen, an welche er sie durch sein imponierendes Wesen, durch
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Extrahierte Personennamen: Christian Maximilian Maximilian Tilly Christian Tilly Christian August Christian_von_Dänemark Albrecht_Wallenftein Albrecht